Pavel Hlava nahm an der Mailänder Triennale 1957 mit Vasen teil, die zu Klassikern geworden sind: Farbloses Kristallglas ist mit farbigen Kernen und Überfängen kombiniert. Die Überfänge sind teilweise weggeschliffen, wodurch verblüffende Wirkungen entstehen. Die Öffnungen sind überwiegend so eng, dass die Arbeiten einen funktionsfreien Objektcharakter annehmen. Gleiches gilt für etwas später entstandene Vasen mit eingestochenen Stacheln, mit denen Hlava dem Verhältnis von Innen- und Außenform nachgeht. Er selbst hat diese Objekte nicht als eine Hebung des Kunsthandwerks auf ein künstlerisches Niveau gesehen, sondern als dekorative Arbeiten, als ästhetische Zierobjekte für den Wohnraum. Seine Vasen aus den 1960er Jahren, die mit Hilfe von Drahtnetzen und Spangenmodeln gefertigt sind, erschließen neue plastische Möglichkeiten, die vorher nicht gesehen worden sind und stellen damit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des tschechischen Glases dar. In den 1970er Jahren griff Hlava das Thema Innen/Außen wieder auf und schuf aus verklebten Einzelteilen großformatige abstrakte Skulpturen. Titel wie „Die Zelle/Blüte des Lebens“, „Zivilisation/Industrie“ oder „Zivilisation/Biologie“ deuten Hlavas Inspirationsquelle an: seine Naturverbundenheit und die Rätselhaftigkeit des Universums. Atsushi Takeda sieht diese Arbeiten einer tiefen Verehrung entsprungen, „die den Mysterien des ewigen Lebenskreislaufs gilt“. Auch die nach 1985 entstandenen Arbeiten sind durch die Beschäftigung „mit den Beziehungen und Wechselwirkungen in der Natur“ inspiriert, wie Hlava selbst schreibt. Diese Arbeiten aus dem Zyklus „Natur“, mit Titeln wie „Harmonie“ oder „Synthese“, bestehen jeweils aus einer Reihe von verschieden produzierten Gläsern, die gesägt, geschliffen, poliert und miteinander verklebt sind.
Eine ausführliche Biographie zu Pavel Hlava lesen Sie hier.