Bereits während seines Studiums entfernte Gary Beecham sich von den damals üblichen experimentellen Arbeiten der frühen Studioglasbewegung. Stattdessen wandte er sich der präzisen und technischen Beherrschung des Materials zu, wie er sie in europäischen Traditionen repräsentiert sieht, die seit der Antike stark von dekorativen Elementen geprägt sind. Vor allem das venezianische Glas übte großen Einfluss auf ihn aus. Über Kopien auf Grundlage von Museumsstücken oder von Abbildungen aus Büchern bemühte er sich, die alten Techniken zu erlernen und sie der Gegenwart anzupassen. 1978 wurde ihm aber klar, dass es ihm nicht möglich sein würde, die jahrhundertealte Tradition und Perfektion der Muraneser Meister zu erreichen. Er wollte auf diese Techniken aber nicht verzichten und begann, sie auf nicht-venezianische Weise einzusetzen. Er nutzte sie jetzt für dickwandige Objekte, wie sie im 20. Jahrhundert vor allem in Schweden entstanden. Was in Murano ins Filigrane, Zarte und Zerbrechliche überhöht ist, wird bei Beecham so zu schweren, kraftvollen Objekten. Auch wenn ihre Gestalt meist Vasen oder Schalen entspricht, sind sie nicht funktional gemeint. Er selbst sieht sie als „transparente und durchscheinende Farbstudien mit verschiedenen Tiefenillusionen“.
Eine ausführliche Biographie zu Gary Beecham lesen Sie hier.