Karel Wünsch war von 1959 bis 1969 als Designer beim Glaswerk Borské sklo in Nový Bor beschäftigt. Hier entwickelte er eine breite Palette von Entwürfen für Gebrauchsglas und künstlerisch orientierte Gläser in verschiedenen Techniken wie Schnitt und Schliff, Emailmalerei und hüttengeformtes Glas. Gerade die ihn besonders interessierenden Entwürfe für künstlerische Gläser, mit denen er regelmäßig auf den großen internationalen Ausstellungen beteiligt war, die das neue Tschechoslowakische Glas schlagartig weltbekannt machten, gingen in der Regel nicht in die Serienproduktion, weil sie von der Betriebsleitung aufgrund ihrer aufwendigen Fertigung als wirtschaftliches Risiko eingestuft wurden. Auch seine Entwürfe für Überfanggläser mit geschliffenen geometrischen Mustern erlebten dieses Schicksal. Einige von ihnen wurden in Kleinstauflagen von bis zu fünf Stück realisiert. Mit seiner Signatur versehen gelten sie als Autorenwerke. „In der untrennbaren Verbindung von Gefäßform, Farbgestaltung durch Überfang und poliertem Schliff gelingen ihm in der gegenseitigen Durchdringung dieser Elemente und im Wechselspiel von Transparenz und Dichte Gefäßobjekte, die sein Werk zu einem essenziellen Beitrag für die gestalterische Intention dieser Jahre macht“, wie Helmut Ricke befindet.
Eine ausführliche Biographie zu Karel Wünsch lesen Sie hier.