Carl van Hees liebt klare Farben. In Murano findet er die Glasfarben, die er für seine Arbeiten braucht. Die gelieferten Zapfen erwärmt er und lässt sie in kaltem Wasser zerspringen. Die Bruchstücke zermalmt er dann in einem Fleischwolf zu einem groben Granulat. Das mischt er mit feinem Glaspulver und einem Bindemittel, so dass eine Paste entsteht, mit der er Gipsformen befüllt, die nach dem Brand zerstört werden. Im Brennofen lässt er die Paste so weit verschmelzen, dass ein einheitliches Objekt entsteht, dessen Entstehung aus dem Granulat aber klar erkennbar bleibt. Das kantige Granulat scheint in ein anderes, weicheres Material eingesunken zu sein oder von ihm zusammengehalten zu werden. Mal sind die Ergebnisse monochrom, mal bestehen sie aus sedimentartig geschichteten Farben und mal aus mehrfarbigen Murinen, die fast wie verklebte Süßigkeiten wirken. Lange Zeit hat Van Hees vor allem mit einfachen, klaren Formen gearbeitet, die in einem starken Kontrast zur groben Textur stehen: runden Schalen, langgezogenen Rauten oder schlanken Booten. In den letzten Jahren fand er zu einem freieren Umgang mit der Form und der Farbe. Es finden sich jetzt auch abstehende Stacheln und aufgelegte Wülste und der früher eher kontemplative Einsatz von Farbe ist einer bunt schillernden Lebendigkeit gewichen.
Eine ausführliche Biographie zu Carl van Hees lesen Sie hier.