Für Václav Řezáč ist Glas ein verführerisches und zugleich geheimnisvolles Material. „Am meisten fasziniert mich seine ursprüngliche, flüssige Konsistenz, wie sie beim Schmelzen von Sand unter hohen Temperaturen entsteht.“ Es sei ein ungemein aufregender Moment, wenn Glas vom flüssigen in den festen Zustand übergeht, sagt Řezáč. In seinen Arbeiten stellt er eine Beziehung zwischen diesen beiden Zuständen her — das Resultat liegt dann zwischen Berechnung und Zufall. Das Verhalten von geschmolzenem Glas auf der Glasbläserpfeife interagiert mit der kühlen Präzision von ofengegossenem Glas.
Alle Farben für seine Glasskulpturen mischt Řezáč selbst. „Auf diese Weise erziele ich einzigartige Farbnuancen.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt in seinen Arbeiten: Geometrie. „Sie steht für Ordnung und Rationalität und hat die Form im Blick“, sagt der Künstler. Aber Václav Řezáč durchbricht diese Ordnung in seinen Werken manchmal. Mehr noch: Er erzeugt absichtlich einen Kontrast zwischen einem geometrischen Körper und dem geschmolzenen Glas, indem er die heiße Masse über die eckige Form fließen lässt und sie damit umhüllt.
Es ist dieser Dialog zwischen diesen zwei Prinzipien – der Ordnung und dem Zufall – der ihn fasziniert und seine Arbeiten so einzigartig macht. „Das heiße Glas hat sich in mein Herz eingebrannt“, unterstreicht er seine Leidenschaft für dieses Material.
Eine ausführliche Biographie zu Václav Řezáč lesen Sie hier.