Die bekanntesten Arbeiten von Josh Simpson sind wohl seine „Planets“: Glaskugeln in der Tradition der Paperweights, in denen Simpson in aufwendiger Detailarbeit Meereslandschaften und ganze Planeten, die in ihrer Atmosphäre von Raumschiffen umkreist werden, erschafft. Die Größe reicht von sehr klein bis zu den über 30 Zentimeter Durchmesser erreichenden „Megaplanets“. Seinen größten Planeten fertigte er 2005 für das Corning Museum of Glass. Er wiegt fast 50 Kilo. Die Idee zu den „Planets“ entstand unter dem Eindruck des Apollo-Raumfahrtprogramms der NASA bei Glasbläser-Vorführungen für Jugendliche in den 1970er Jahren. Der Astronaut Jim Lovell hatte während des Apollo 13-Fluges beim Blick aus dem Fenster der Raumkapsel davon gesprochen, dass er die Erde mit seinem Daumen verdecken könne. Simpson gestaltete davon inspiriert kleine Planeten, die auch ein Kind in der Hand halten kann. Bei dieser Weltraumbegeisterung verwundert es nicht, dass Josh Simpson mit einer Astronautin verheiratet ist, mit Cady Coleman, die zwischen 1995 und 2011 mehrfach das Weltall bereiste. Aus den „Planets“ ist ein weiteres Projekt entstanden. Simpson hatte bei seinem Haus alte Murmeln gefunden, die dort womöglich schon Jahrzehnte lagen. Er stellte sich nun vor, wie es wäre, seine „Planets“ überall auf der Welt zu verstecken oder einfach aus dem Flugzeug zu werfen. Wie lange wird es dauern, bis sie gefunden werden? Was werden die Finder wohl denken? Damit war das „Infinity Project“ geboren. Simpson versieht kleinere „Planets“ mit dem Unendlichkeitszeichen und verteilt sie über die Welt. Alle Menschen können Kontakt zu ihm aufnehmen und eigene Orte vorschlagen. Einen Teil wählt er aus und schickt ihnen zwei „Planets“ zu: einen zum Auslegen und einen als Dokumentation der Teilnahme am Projekt. Im Lauf der Zeit sind bereits über 1700 „Planets“ über die Erde verteilt worden: Ein poetischer Gedanke, der Zeiten, Räume und die Menschen unserer Welt zusammenführt.
Eine ausführliche Biographie zu Josh Simpson lesen Sie hier.