Jahr

1998

Technik/Material

Mosaikglastechnik. Aus vorgefertigten farbigen Glasstäben vorgeschmolzen, mit Schnitzstrukturen, geschliffen und seidenmatt poliert

Signatur

In Vibrogravur signiert und datiert: "Klaus Moje 10-1988 #34"

Größe

Durchmesser 22 cm

Mosaikschale

Künstler: Klaus Moje  Land: Deutschland

Die Erkundung von Farbräumen steht im Mittelpunkt der abstrakten Werke von Klaus Moje. Meist sind es Linienmuster, die zu geometrischen Formen zusammengefügt sind oder wild aufwallende, geradezu psychedelische Farbspiele, die zum Teil an marmorierte Papiere des Barock oder die Kunst der australischen Aborigines erinnern. Im Rhythmus der Linien und Formen beginnen die Farben regelrecht zu vibrieren. Die Grundformen entsprachen zu Beginn meist streng geometrisch einem Kreis oder einem Quadrat. Mit ihrer runden Absenkung in der Mitte verweisen sie noch auf Schalen als Funktionsobjekte. Mit der Zeit sind sie aber weit darüber hinausgewachsen, „'nur' gutes Handwerk zu sein“, wie Helmut Ricke anmerkte. Moje nutzte dann auch andere Formen wie Ovale, einfache Zylinder, Kastenformen oder flache rechteckige Paneele. Die Arbeiten werden häufig als „Malerei mit Glas“ beschrieben. Sie stehen im Kontext der Farbexperimente des Bauhausmeisters Josef Albers (1888–1976), der nach seiner Emigration 1933 in die USA zu einem wichtigen Anreger und Mitbegründer der Op Art und der Hard Edge Malerei mit ihren klar abgegrenzten Farbräumen wurde . Moje übertrug solche Farbexperimente der Malerei nicht einfach auf seine Arbeit, sondern erreichte mit seinen Mustern und den von ihm ernst genommenen Eigenschaften von mattiertem Glas, das Licht aufzunehmen und sanft wieder abzustrahlen, eine eigenständige künstlerische Position in diesem Umfeld. Wichtig war dabei die zu Beginn der 1980er Jahre aufgenommene Zusammenarbeit mit dem Farbglashersteller Bullseye Glass in Portland, OR, USA. Moje hatte immer wieder das Problem, dass die von ihm zusammengeschmolzenen Farbgläser verschiedene Ausdehnungskoeffizienten hatten, sich beim Abkühlen unterschiedlich zusammenzogen und das Glas häufig riss. Bullseye Glass entwickelte eine breite Palette von miteinander kompatiblen Farbgläsern, die für die Entwicklung von Mojes Arbeit grundlegend wurde. Ein weiteres Kennzeichen seiner Arbeit sind die großen Formate. Für die Retrospektive 2008 im Portland Art Museum entstanden seine größten Werke, die vier „Portland Panels: Choreographed Geometry“, ein Hauptwerk seines Œuvres. Sie sind je 190 mal 120 cm groß und bestehen aus über 20.000 handgeschnittenen Glasstücken. Nicht weniger eindrucksvoll sind Landschaftsimpressionen wie das sechsteilige "Pudget Sound", eine Homage an die 150 Kilometer lange, weitverzweigte Meeresbucht, deren urbanes Zentrum Seattle ist, und die die bedeutende Pilchuck Glass School und das großartige Tacoma Museum of Glass miteinander verbindet.

Eine ausführliche Biographie zu Klaus Moje lesen Sie hier.

Objekte von Klaus Moje in der Sammlung
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Klaus Moje

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Deutschland

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