An der Schule hatte Tchai Munch eine breite Palette an Gebrauchsglas entworfen und gefertigt. Karaffen und Trinkgläser, Schalen und Teller, schlicht in der Form und häufig dekoriert mit wenigen aufgelegten farbigen Glasfäden. Aus Fadenglasstäben komponierte Muster wurden in Ebeltoft zu ihrem vielfach variierten Thema, mit dem sie eine unverwechselbare Formensprache schuf. Am Glasofen zieht sie dafür Stäbe. Diese werden abgekühlt segmentiert. Die Abschnitte legt sie zu Mustern, die sie im Elektroofen erst zu Platten miteinander verschmilzt und dann in einem zweiten Ofengang die Platten über Formen zu Schalen absenkt. Antike und venezianische Arbeitstechniken nutzt sie hier für zeitgemäße Gestaltungen. Für sie selbst bedeutet die Arbeit mit den repetitiven Mustern eine Form der Meditation: "Das Leben ist chaotisch und unvorhersehbar. Mein Bedürfnis für Struktur und ein gewisser (illusionärer) Sinn für Kontrolle manifestiert sich in meiner Arbeit", wie sie sagt. Aber: Gelungen ist eine Arbeit vor allem durch Brüche oder Störungen des Musters. Es ist ein Rhythmus, der sich in steter Bewegung befindet. Die sich aus der Wiederholung entwickelnde Sicherheit führt zum improvisierten Variieren und Kontrastieren.
Eine ausführliche Biographie zu Tchai Munch lesen Sie hier.