Bekannt geworden ist Stephen Rolfe Powell mit den teils über einen Meter hohen, leuchtend farbigen Gefäßobjekten seiner „Teaser“-Serie, die er in der antiken Murrinetechnik fertigte. Mit seinen Assistenten zog er zunächst mehrfarbige Glasstäbe, die segmentiert und zu Mosaiken ausgelegt wurden. Bei den großen Arbeiten konnten das bis zu 3.000 Elemente sein. Mit einer heißen Glasblase sind sie aufgenommen. Powell ging dann auf ein Podest, ließ die Pfeife nach unten hängen und das Glas sich bis zum Boden ziehen. So entstand ein langer, schlanker Hals. Am Boden befand sich eine vorgewärmte Metallplatte mit zwei oder mehr angeschweißten Metallstäben, zwischen denen er das Gefäß ausbließ und so in mehrere Bereiche weicher, sinnlicher Formen strukturierte. Die Titel sind meist dreiteilig und auf den ersten Blick etwas kurios: Ein Bestandteil ist ein weit verbreiteter Name wie „Smith“, „Jones“ oder „Johnson“. Mit den anderen Wörtern wird diese vorgebliche Person beschrieben, oft mit erotisch aufgeladenen Begriffen wie „cleavage“, „cheeks“, „buns“, „sigh“ oder „gasp“. So können die Gefäßobjekte als weibliche Torsi gedeutet werden.
Eine ausführliche Biographie zu Stephen Rolfe Powell lesen Sie hier.