Dass David R. Huchthausen von der Architektur zur Kunst gekommen ist, kann an seiner bedeutenden Werkgruppe der „Leitungs Scherben“ erahnt werden. Aus verschiedenfarbigen, geschliffenen und polierten Glasplättchen laminierte Platten werden von Rahmen bzw. Beinelementen getragen, die aus kontrolliert gebrochenem Glas bestehen. Die klar organisierte Struktur der farbigen Platten steht in Kontrast zu den unregelmäßig, scharfkantig gebrochenen Rahmen. Obwohl nicht übermäßig groß, wirken die Arbeiten monumental, wie aus der Zeit gefallene, beschädigte Fragmente eines nicht mehr existenten größeren Ganzen, auf das sie wie archäologische Artefakte verweisen. Manchmal wirken sie wie Elemente untergegangener Architekturen mit ihrem ornamentalen Schmuck und bisweilen wie Überreste zerstörter Modelle von Raumschiffen aus Fantasien unserer fernen Zukunft, wie Sidney M. Goldstein meint. Der Titel „Leitungs Scherben“ ist bewusst in deutscher Sprache gewählt. Das wurde deutlich, als Huchthausen eine zumal falsche Übersetzung ins Englische „Piece of broken Piping“ kritisierte. Warum er die deutsche Sprache nutzte, darauf geht er nicht ein. Aber er stimmt einer Umschreibung seines Titels zu, als beschädigten „Weg der Übertragung, Führung oder Kontrolle“. Die „Leitungs Scherben“ sind in ihrer Rätselhaftigkeit freie Assoziationen, die der Beschäftigung mit dem Thema errichteter Ordnungen und ihrer Auflösung entstammen
Eine ausführliche Biographie zu David R. Huchthausen lesen Sie hier.