William LeQuier, geboren 1953 in Neu England, USA, hat sich von einem traditionellen Studioglasbläser zu einem Bildhauer einzigartiger Glaskunst entwickelt. Sein Stil und seine Form haben sich im Laufe der Jahre mehrmals geändert. Dennoch gibt es eine grundlegende Kontinuität in seinem Entwicklungsprozess, die sein aktuelles Werk in einen Kontext mit seiner Arbeit der vergangenen Jahre stellt.
Der Glaskünstler schloss sein Studium an der Southern Connecticut State University (SCSU) im Jahr 1975 in Kunsterziehung ab. Während seines Studiums nahm LeQuier an dem 1973 an der SCSU eingeführten Glasbläserprogramm teil. Damals steckte die Glasbläserei in den kleinen Studios noch in den Kinderschuhen, und die SCSU war eine der ersten Schulen in Connecticut, die dieses Medium in ihren Kunstlehrplan aufnahm.
Gemeinsam mit seiner Frau Mary Angus gründete er in Zusammenarbeit mit zwei weiteren Glaskünstlern die Bittersweet Glassworks: ein Glasbläserstudio in Branford, Connecticut. 1983 verlegten sie das Atelier dann nach Readsboro, Vermont.
Nach einigen Jahren des Blasens von Kunstglasgefäßen begann LeQuier mit sandgestrahlten Oberflächendesigns zu experimentieren. „Ich war fasziniert von dem Sandstrahlverfahren. Ich fand heraus, dass ich das Glas so bearbeiten konnte, dass eine Vielzahl von Texturen entstand, die der natürlichen Erosion ähnelten.“
Im Laufe der Jahre entwickelten sich seine sandgestrahlten, geometrisch gemusterten Gefäße zu organischen Skulpturen, die als Relief aus geblasenen Glasformen herausgearbeitet wurden. „Meine Experimente mit unterschiedlichen Schnitztiefen in Kombination mit verschiedenen Resistmaterialien brachten unerwartete und aufregende Ergebnisse“, sagt der Künstler.
Inspiriert von der Formen- und Farbenvielfalt der Unterwasserwelt erinnern viele dieser Werke an Seeigel, Schwämme und Anemonen. LeQuiers Wertschätzung der Natur hat seine Arbeit in eine neue Richtung gelenkt. Beim Betrachten von Stapeln ausrangierter Glasregale kam ihm der Gedanke, auf eine andere Art mit Glas zu arbeiten. Er sah das Rohmaterial für eine Reihe von Skulpturen, die mehrschichtige Konstruktionen waren. Inspiriert von schnell angefertigten Skizzen gelang es dem Künstler, ein alltägliches Material in organische Formen zu verwandeln, die Bewegung und Emotionen vermitteln.
Frei fließende Stränge aus geschliffenem Glas werden mit anderen Schichten laminiert, um Tiefe und eine Komplexität von sich kreuzenden Linien zu erzeugen. Diese Skulpturen aus fließender Bewegung stellen ein momentanes Ereignis in der Natur anschaulich dar.