BIOGRAPHIE

Marisa & Alain Begou


Marisa und Alain Begou sind ein eingespieltes Künstlerteam, das Hand in Hand zusammenarbeitet. Sie leben und arbeiten in einem Atelier in Villetelle, Südfrankreich, das sie 1979 gegründet haben.

Marisas Aufgabe ist es, die dekorativen Motive zu entwerfen und zu komponieren; Alain baut sie in die Werke ein. Ihre Arbeiten erfolgen in zwei Etappen. Marisa ordnet die Form und die Farbe des Dekors mit einer Vielzahl von Glaspulvern und -splittern auf einer Metallplatte an – als wäre es ein Blatt Zeichenpapier.
Danach wird die Platte erhitzt und Alain rollt schnell und geschickt das geschmolzene Glas, das er am Ende seiner Glasbläserpfeife befestigt, über die Farbkomposition, so dass sie am Glas haftet und mit ihm verschmilzt und für die weitere Behandlung bereit ist.
Das mag einfach klingen, aber bei jedem Schritt könnte etwas schief gehen. Zeit und Bewegungen müssen perfekt abgeschätzt werden, schon wenige Sekunden Verzögerung oder eine zu schroffe Geste können das Kunstwerk zunichte machen.
Da kommt Alains jahrelange Erfahrung in den Glasfabriken Biot und Allex in der Region Drôme, Frankreich, dieser anspruchsvollen Kunst zugute. Sie ermöglicht es ihm, jede Schwierigkeit zu überwinden und mit dem oftmals launischen Material Glas umzugehen.

Seit Marisa und Alain Begous Debüt in Venedig auf der ersten „Aperto Vetro“, im Jahr 1996, wurden sie einem italienischen Publikum bekannt, das Glas aus dem Ofen bis dahin vor allem mit Murano Glas in Verbindung brachte. Seitdem hat sich das Künstlerpaar mit seinen Arbeiten einen Namen gemacht, nicht nur durch ihre technische Originalität, sondern auch durch die einzigartige chromatische Harmonie der Texturen, die die lebhaftesten Farben und eine unendliche Bandbreite an Schattierungen hervorruft.

Die beiden Künstler bevorzugen einfache, lineare Silhouetten, die durch die subtilen Farben des Dekors unterstrichen werden. Die Absicht: Die natürlichen Eigenschaften von Glas hervorzuheben und sein volles Ausdruckspotenzial freizusetzen. Diese farbigen Flächen entstehen im Allgemeinen auf einem undurchsichtigen Grund, dessen Ränder durch eine letzte Überlagerung aus klarem Glas nur schwach umrissen werden; eine reduzierte und persönliche Interpretation des venezianischen „Sommerso“-Glases.
Ihre straffen Kurven und nach oben drängenden Konturen verleihen diesen imposanten „Vasen“, oder besser „Monolithen“, aus geblasenem Glas eine selbstbewusste Eleganz. Das Prinzip des doppelseitigen Objekts – eine originelle Lösung für Stücke dieser Größe – wertet die in dieser Perspektive konzipierten dekorativen Merkmale auf. Eine Einladung für den Betrachter zum Erforschen, Entdecken und Interpretieren.

Achilles-Stiftung