Richard Whiteley, (geb. 1962 in East Dean, England), hat sein Leben lang mit Glas gearbeitet. Als er im Alter von 16 Jahren eine Lehre als Glasmaler in einem Buntglasstudio begann, entwickelte er seine Faszination für das Material.
Ab 1982 arbeitete der Künstler in den Spectrum Studios, Berwick, Victoria, und 1986 besuchte er an der Pilchuck Glass School einen Cast Glass Workshop bei Stanislav Libensky & Jaroslavá Brychtova.
Beim bekannten Künstler Klaus Moje erwarb er an der Australian National University in Canberra 1987 einen Bachelor of Visual Arts (Glas). Und 1992 auch noch einen Master of Fine Arts (Bildhauerei) an der University of Illinois-Urbana bei William Carlson.
Von 2002 an leitete Richard Whiteley die renommierte Glaswerkstatt der Canberra School of Art. 2019 zog er schließlich in die USA und ist als Senior Program Manager am Corning Museum of Glass, New York, für die Entwicklung und Verwaltung neuer Programme zur Glasherstellung verantwortlich.
Der Schwerpunkt seiner Praxis liegt auf im Ofen gegossenem Glas. Viele Jahre verbrachte er damit, seine Techniken zu entwickeln. In seiner Arbeit gibt es zwei Elemente, die er konsequent untersucht: Die Fähigkeit von Glas, Licht einzufangen, zu bündeln und zu übertragen sowie die dynamischen Beziehungen zwischen architektonischem Raum, Form und Farbe.
Seine Arbeiten erforschen den Raum. Dabei verwendet Richard Whiteley Glas als Substrat, um Hohlräume zu konstruieren, sodass sie als beleuchtete Positive erscheinen. Die Materialeigenschaften von Glas – Transparenz und Transluzenz – sind Elemente innerhalb seiner Arbeit, die einen Dialog zwischen Hohlräumen und Festkörpern schaffen.
Durch Schleifen und Polieren gibt Whiteley dem gegossenen Glas seine endgültige Form und Oberfläche. Ebenso wichtig wie der äußere Umriss ist ihm das Innere seiner Objekte, die fast immer aus zwei Farben aufgebaut sind.
Whiteleys Gussglas-Skulpturen verdeutlichen sowohl sein Interesse an architektonischen Formen im Raum als auch sein Interesse an den Eigenschaften von Glas als optisches Medium zum Einfangen, Brechen und Übertragen von Licht
Während sich Whiteley lange von der Geometrie und der Architektursprache inspirieren ließ, hat er sich in jüngster Zeit vom menschlichen Körper inspirieren lassen und seine Werke mit organischen und körperlichen Elementen versehen.