BIOGRAPHIE

Dana Vachtová


Dana Vachtová (geb. 1937 in Prag, Tschechoslowakei, gest. 2023) gehörte zweifellos zu der Generation von tschechischen Glasgestaltern, die in den 50er und 60er-Jahren maßgeblich die Entwicklung des modernen künstlerischen Glases vorangetrieben haben. Die Künstlerin studierte im Atelier des renommierten Professors Josef Kaplický an der Hochschule für Kunstgewerbe in Prag.

Mythische Archetypen, die Elemente der Natur sowie menschliche Emotionen sind häufig Gegenstand ihrer Werke, geprägt von einem stark bildhauerischen Ausdruck. Dabei hat sie sich nicht nur auf Glas konzentriert, sondern ihre Skulpturen auch gern mit anderen Materialien wie Metall kombiniert.

In den 1970er und 1980er-Jahren schuf sie ihre Serie Elements of Nature. Ausgedehnte mundgeblasene Glasformen mit glatten, aber deutlich skulpturalen Oberflächen stellte sie strenge Metallrahmen oder -sockel gegenüber. So erreicht Dana Vachtová eine lebendige Organik, die das Material Glas ermöglicht und konfrontiert es zugleich mit der technischen Rationalität des Metalls.
Ab den 1990er-Jahren wendet sich die Künstlerin von geblasenen metallurgischen Objekten ab und konzentriert sich auf die Schmelzplastik. Sie kreiert kleinere Schmelzplastiken. An die Stelle der einst ausdrucksstarken Formen tritt eine detaillierte Modellierung des Materials. Abstrahierte glatte Formen der geblasenen Emaille verwandeln sich in skulpturale Glasrelief, die grob in Schmelzglas modelliert sind.
Gefühlvolle, surreal anmutende, verschmolzene Objekte sind das Resultat ihrer Beobachtungen. Sie sollen an unsere Endlichkeit erinnern, aber auch
daran, dass wir dem Verweilen der Menschen in der Welt verpflichtet sind.

Im letzten Zyklus ihres künstlerischen Schaffens widmete sich Vachtová biblischen und existenziellen Themen. Sie arbeitete mit mythischen Landschaften und dem kosmologischen Motiv des Eis. Schöpfung und Auslöschung markieren ihr bildhauerisches Werk und damit Anfang und Ende des Seins.

Achilles-Stiftung