Seguso Viro (gegründet 1993 in Venedig, Italien) steht in einer Familientradition, die bis ins 14. Jahrhundert zurück reicht. Seitdem sind Mitglieder der Familie Seguso als Glasmacher in Venedig nachzuweisen. Sie gehören zu den prägenden Persönlichkeiten des venezianischen Glases. Im 20. Jahrhundert waren zwei von Familienmitgliedern zum Teil mit Partnern gegründete Firmen an der Wiederbelebung des venezianischen Glases maßgeblich beteiligt. Zum einen ist das „Seguso Vetri d’Arte“, 1933 von ehemaligen Mitarbeitern der „Vetreria Artistica Barovier & C.“ gegründet. Im kongenialen Zusammenwirken des leitenden Entwerfers Flavio Poli (1900-1984) mit dem Meisterglasbläser Archimede Seguso (1909-1999) entstanden bereits zu Beginn der 1940er Jahre Arbeiten, die in ihrer formalen Schlichtheit und ihrem dickwandigen Kristallglas eine Verwandtschaft zum skandinavischen Glas zeigen. Archimede Seguso verließ die Firma und gründet 1946 die „Vetreria Archimede Seguso“. Seine Fadenglasarbeiten „Merletto“ und „Composizione lattima“ zählt Helmut Ricke gestalterisch zu den Schlüsselwerken der Muraneser Glaskunst der 1950er Jahre. Während „Seguso Vetri d’Arte“ 1976 bankrott ging konnte sich Archimede Seguso halten. Der Meister hat bis ins hohe Alter hinein täglich am Ofen gearbeitet. Sein zweiter Sohn Giampaolo (geb. 1943), der von 1964 bis 1992 im Betrieb tätig war, gründete 1993 seine eigene Glashütte „Seguso Viro“ mit dem Ziel, das venezianische Glas zeitgemäß ins 21. Jahrhundert zu führen. Neben seiner normalen Kollektion hat er die 101 Limited Edition etabliert. Die Vase „Fireworks“ aus dem Jahr 2000 steht zwischen beiden Linien: in ihrer Farbigkeit entspricht sie der Normalkollektion, ihrer Form nach jedoch der in Schwarz- und Grautönen gehaltenen 101er Serie „Night Fireworks“. Uwe Claassen