BIOGRAPHIE

Christopher Ries


Glaskünstler und Bildhauer Christopher Ries bezeichnet seine Arbeit als „Gefäß für Licht“. Er ist der Ansicht, dass alles, was wir über das Universum wissen, durch das Licht untersucht werde. „Es ist das einzige Medium, das es sammelt, bündelt, verstärkt, überträgt, filtert, streut und reflektiert“, ist Ries überzeugt. Es ist sei das Medium schlechthin für Licht. Er sehe das alles auf einer symbolischen Ebene.
Christopher Ries wurde 1952 in Columbus, Ohio, geboren. Der Amerikaner begann seine Karriere 1971 mit einem Studium an der Ohio State University und erwarb dort einen Bachelor of Fine Arts in Keramik. Doch schon bald interessierte er sich mehr für das Glas, das zum Glasieren der Töpferwaren verwendet wurde, als für die Töpferwaren selbst.

Um Glas als Werkstoff für den künstlerischen Ausdruck zu erforschen, baute er das erste Glasstudio der Ohio State University und arbeitete dort als erster Dozent. Die nächsten Jahre verbrachte er mit Glasbläserei. Zudem erforschte er die verschiedenen Typen von Glas, die chemischen Zusammensetzungen und Eigenschaften.
Als Harvey Littleton, der als der Begründer der amerikanischen Studio Glas Bewegung gilt, an der Universität einen Vortrag hielt, war dieser von Ries´ Leistungen als Glaskünstler und Lehrer sehr beeindruckt und bat ihn, sein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Wisconsin-Madison zu werden.
Nach seinem Abschluss in Ohio verbrachte Ries schließlich die nächsten zwei Jahre an der University of Wisconsin-Madison und studierte Glaskunst unter der Leitung von Littleton. 1978 schloss Ries mit einem Master in Bildender Kunst ab und kehrte nach Columbus zurück.

Die ersten Jahre experimentierte Ries mit Glasbläserei, bis er seine Leidenschaft für die Arbeit mit klarem, optischem Glas entdeckte. Sein Interesse an den optischen Eigenschaften von Glas wuchs, und er begann, kaltes Glas zu schnitzen.
Mehrere Jahre verbrachte er damit, nach dem idealen Glas für seine Skulpturen zu suchen. Bis er schließlich den von Schott Optical hergestellten Bleikristall entdeckte. Er reiste regelmäßig nach Duryea Pennsylvania, um Scherbenstücke von Schott zu kaufen. Daraus formte, schnitzte und polierte er seine Werke.
Der Künstler ist dafür bekannt, dass er die klassische, skulpturale Reduktion auf kaltem Glas anwendet, anstatt traditionelle Heißtechniken, wie Blasen oder Formen zu verwenden. Er arbeitet im sogenannten reduktiven skulpturalen Modus, das heißt, er beginnt mit einem massiven Block aus optischem Glas und reduziert ihn auf die gewünschte Form.
Die daraus entstandenen leuchtenden Glasskulpturen zeichnen sich durch technische Perfektion aus sowie durch die magischen, sich ständig verändernden optischen Muster in ihnen. Mal sind seine Werke nur wenige Zentimeter hoch, mal erreichen sie sogar Lebensgröße.
Ries Werke finden sich in bedeutenden Sammlungen und Museen in Europa, etwa in Hamburg, den USA und in Japan.

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