Marie-Claude Lalique, die Tochter Marc Laliques, kam 1935 in Paris zur Welt. Von Kindesbeinen an wurde sie von den Künstlern ihrer Familie und das durch seine Jugendstil- und Art-Deco- Schmuckkreationen, Parfumflakons aus Kristallglas und Glasskulpturen weltbekannte Unternehmen Lalique geprägt.
Ihr Großvater René Lalique hatte 1888 das Familienunternehmen gegründet.
Als sie 1977 nach dessen Tod an die Spitze des Unternehmens kam, bestand ihr Hauptziel darin, die Tendenzen ihrer Zeit mit der Familientradition zu verbinden. Zuvor hatte sie ihren Abschluss an der Ecole Nationale Superieure des Arts Decoratifs de Paris gemacht. Unter ihrer Leitung führte Lalique die Tradition fort und sie hielt die Kollektionen mit ihren eigenen Entwürfen aktuell. Marie-Claude Lalique achtete auf die kreativen Tendenzen und Strömungen ihrer Zeit. Sie brachte Farbe in die Glaskollektion, die bis zu dieser Zeit meist aus durchsichtigem oder satiniertem Glas gefertigt wurde.
Während René Lalique seine Arbeiten ausgehend von Entwurfszeichnungen geschaffen hatte, modellierte Marie-Claude Lalique ihre Entwürfe mit Plastilin. Ihre Inspirationen sammelte sie in der Natur und auf ihren zahlreichen Reisen, insbesondere nach Afrika. So setzte sie die Tradition der Tierdarstellungen ihres Großvaters fort und ergänzte sie durch Löwen, Panther oder auch Zebras.
Dem Beispiel ihres Großvaters folgend, gestaltete auch Marie-Claude Lalique Ende der 1960er Jahre Schmuck und begann Anfang der 1990er Jahre mit der Entwicklung von Parfüms. 1994 verkaufte sie das Unternehmen an die Pochet-Gruppe und starb 2003.