Pavol Hlôška (geb. 1953 in Banská Štiavnica, Tschechoslowakei) gehört zu den letzten Schülern von Václav Cigler. Von 1973 bis 1979 besuchte er dessen Klasse für Glas in der Architektur an der Hochschule der Bildenden Künste in Bratislava. 1979 schied Cigler aus dem Lehrbetrieb aus und etablierte sich als freier Künstler in Prag. Zur gleichen Zeit wagte auch Hlôška diesen Sprung und konnte sich in den folgenden Jahrzehnten eine große internationale Reputation erwerben. Es war zunächst eine Zeit, in der das geschliffene und verklebte optische Glas seine Dominanz verlor und vor allem formgeschmolzene Skulpturen immer stärker das Geschehen dominierten. Hlôška blieb seiner Arbeitsweise treu, die er aber weiterentwickelte. Vor allem vermied er es, sich in dekorativen Spielereien mit Lichteffekten im farblosen Glas zu verlieren. Thematisch will er die wissenschaftliche Weltsicht des Westens und den kontemplativen östlichen Mystizismus zusammenzubringen. Dafür arbeitet er mit farblosen Glassegmenten, die er passgenau schleift und zu seinen Objekten zusammensetzt. Dabei bevorzugt er klare, schlichte geometrische Formen, die meist vom Dreieck, Stelen, Pyramiden oder dem Diskus abgeleitet sind und kontrastiert polierte und mattierte Flächen. Ein Teil der Segmente ist mit Metallen vakuumbedampft, mit Aluminium oder Edelmetallen wie Gold oder Silber, die aufgrund ihrer jeweiligen Brechungseigenschaften unterschiedliche Farben und Effekte hervorrufen (dichroitisches Glas). Je nach Betrachterperspektive sind diese Schichten durch die Lichtbrechung der einzelnen Segmente in der Skulptur mal sichtbar und mal unsichtbar. Zudem kann durch die Kombination aus hoch- und niedrigbrechenden Metallschichten ein Regenbogeneffekt entstehen. Je nach Standort der Betrachter ändern die Objekte ihre Farbe. Sie können schillern wie Diamanten, auf die Licht fällt. So entsteht auch der Ablauf der Spektralfarben in den Arbeiten seiner „UFO“-Serie, die durch die Oberflächenmattierung der Wirklichkeit entrückt erscheinen. Uwe Claassen